Frankfurter Volksbank
Die eigene Baugeschichte fortschreiben
  • Ort
    Frankfurt am Main
  • Objekt
    Revitalisierung und Neubau eines Bürogebäudes
  • Verfahren
    Wettbewerb (1. Preis)
  • Bauherrin
    Frankfurter Volksbank eG
  • Entwurfsverfasser
    Holger Meyer
  • Planungs- und Bauzeit
    2003–2009
  • Leistungsphasen
    1–8
  • Brutto-Grundfläche (oi/ui)
    25.950 m²/8.550 m²
  • Fotos
    zweimalig
  • Dieses Projekt stammt aus der gemeinsamen Zeit von meyerschmitzmorkramer.

Seit 1878 war die Börsenstraße 1 das Stammhaus der Frankfurter Volksbank. Doch das nach Kriegszerstörungen in den 50er Jahren neu gebaute Bankhaus erschien um die Jahrtausendwende in die Jahre gekommen. Die Bank plante einen Umzug ihrer Geschäftsräume in das revitalisierte Nachbarhaus, um das Eckhaus nach Abbruch mit einem Neubau zu ersetzen. Mit unserem Konzept, das Altbau und Neubau ganzheitlich betrachtet und mit einer Handschrift gestaltet, die beiden Häuser dabei weiterhin einzeln lesbar erscheinen lässt, konnten wir uns in einem Gutachterverfahren qualifizieren. 2006 bezog die Volksbank ihre neue Hauptfiliale, drei Jahre später konnte die an der Stelle des Altbaus errichtete moderne Geschäftsimmobilie übergeben werden. Mit dieser Maßnahme konnten in bester Innenstadtlage rund 25.000 Quadratmeter BGF für Büro- und Geschäftsräume sowie gut 100 Tiefgaragenstellplätze geschaffen werden.

Mit Leben gefüllt

Eine neue Fassade aus hellem Trosselfels gibt dem achtgeschossigen Riegel der Börsenstraße 7-11 ein zeitgemäßes Erscheinungsbild. Die schmalen durchlaufenden Fensterbänder haben wir durch großformatige stehende Öffnungen ersetzt, für die wir jeweils zwei Geschosse zusammengefasst haben. Die dunklen Leichtmetallfensterelemente sind leicht nach innen versetzt, so gewinnt die Fassade an Tiefe, vorgesetzte Prallscheiben liegen plan in der Ebene des Natursteins. Statt in die Länge zu fluchten, erscheint das Haus nun präsent im Stadtraum. Vor den Geschäftsräumen der Bank wird die Natursteinverkleidung zwischen den Fensterflächen bis auf Straßenniveau heruntergezogen. Die beiden weiteren Ladenlokale, die die Durchfahrten in den Blockinnenraum flankieren, sind leicht eingerückt und vollverglast, was ihnen eine pavillonartige Erscheinung verleiht.

Über Eck

Der Neubau mit der prominenten Adresse Börsenplatz 1 erstreckt sich auf L-förmigem Grundriss in den Blockinnenraum. Auf sieben Geschossen sind hier hochwertige und flexibel bespielbare Büroflächen zur Vermietung entstanden, im Erdgeschoss gibt es Räume für Gastronomie und repräsentative Ladenlokale. Ein klassisches Stilmittel ist die um die Ecke geführte doppelgeschosshohe Arkade, die die Passanten in die Fußgängerzone leitet und das Haus auf einen eleganten Sockel hebt. Der Neubau schließt an beiden Seiten direkt an den Bestand an, die trosselfelsverkleidete Fassade ist in den oberen fünf Geschossen klar gerastert und lässt viel Tageslicht in die Büroräume. Das am Nachbarhaus eingeführte Motiv der eingerückt hinter einer Prallscheibe sitzenden Fenster wird hier in einer Variante wieder aufgenommen. Die im Stadtraum präsente Ecke wird mit den sauber aufeinandertreffenden Öffnungen betont, die Stützen der Arkade lassen den Blick auf die elegante Rundung des eingerückten Schaufensters frei.

Projektteam
  • Holger Meyer
  • Holger Jahnel
  • Margarete Openkowski
  • Andrea Bär
  • Ilka Frömel
  • Sibylle Lienhard